SRWare Iron Browser – basierend auf Chrome, aber mit mehr Datenschutz

Googles Chrome Browser ist eindeutig auf den Vormarsch. Mittlerweile (je nach Quelle) surfen bereits 20% aller Anwender mit Chrome, weltweit gesehen. Allerdings mit deutlichen Zuwachszahlen, während Internet Explorer und Firefox verlieren. Geht dieser Trend so weiter, so wäre hoch gerechnet Chrome in etwa einem Jahr Marktführer. Googles Chrome überzeugt durch Geschwindigkeit, der Benutzerkomfort mag Geschmackssache sein, genauso wie die Optik – mich persönlich haut beides nicht vom Hocker. Bedenklicher ist jedoch die Frage des Datenschutzes, vertraut man direkt oder indirekt Google doch ohnehin bereits eine Menge Informationen an und Chrome ist da etwas zu kommunikativ.

Eine Alternative möchte hier der Browser SRWare Iron bieten. Dieser basiert auf dem Chromium Quelltext und bietet so die gleiche Basis und Funktionalität wie Chrome, möchte aber mehr Datenschutz bieten.

Was Iron nicht macht, was Chrome macht – besserer Datenschutz

  • Iron verwendet z.B. keine Installations-ID, welche von Chrome bei der erstmaligen Installation generiert wird und an Google gesendet wird. Diese Nummer wird normalerweise gelöscht, wenn Google nach Updates sucht. Allerdings nicht unbedingt, wenn Chrome im Rahmen einer Werbekampagne installiert wurde.
  • Die Funktion Suggest wird von Iron nicht verwendet. Bei Chrome werden jedes mal, wenn Sie eine Sucheingabe in die Adresszeile diese Infos an Google übermittelt, um Suchvorschläge zu unterbreiten.
  • Alternate Error Pages: vertippen Sie sich, so wird eine Fehlerseite in Chrome angezeigt, sowie die falsche Adresse an Google übermittelt. Iron macht dies nicht.
  • Iron verwendet auch kein Fehler Reporting wie Chrome, wo bei Abstürzen Informationen an Google gesendet werden
  • Iron versendet auch keine Informationen, wann und wo der Browser heruntergeladen wurde, wie dies Googles Chrome macht
  • Iron installiert keinen Updater, der beim Windows Start (sofern nicht entfernt) geladen wird.

Außerdem unterstützt/erlaubt Iron die Dekompilierung des Browsers, was zwar in der Regel kaum ein Normalanwender machen würde, aber dazu verwendet werden kann, ob obige Angaben korrekt sind.

Zudem verspricht Iron etwas schneller als Chrome zu sein, der User-Agent lässt sich frei über eine Ini steuern und Iron zeigt 12 statt 8 der meistbesuchten Seiten an (bei einem leeren Tab).

Download, Installation und erster Eindruck

Herunterladen kann man den Browser über die SRWare Webseite:

Die Installation ist einfach und problemlos und man erkennt sofort, dass Iron wirklich auf Chrome basiert. Ein einfacher Vergleich deutet auf eine hohe Geschwindigkeit hin, m.E. schneller als Firefox. Die voreingestellte Startseite kann man natürlich anpassen und die ganzen Chrome Erweiterungen werden auch unterstützt. Auffallend ist: starte ich Chrome, so poppt normalerweise F-Secure mehrmals auf, um mich zu fragen, ob ich diese Verbindung gestatten möchte, Iron macht das nur einmal, wenn eben die Internet Startseite abgerufen wird, was ja normal ist. Also auch ohne theoretische Beschreibung ist hier ein deutlicher Unterschied erkennbar.

Iron basiert auf Chromium 12 und wird übrigens auch von einem deutschem Hersteller entwickelt. Auch sehr positiv und vertrauensfördernd. Übrigens lässt sich auch der Sourcecode herunterladen, so dass man die Datenschutzfragen gezielt prüfen kann.

Fazit des ersten Eindrucks vom Iron Browser

Wenn man jetzt noch eine Browser Protection bei F-Secure hinbekommen könnte, könnte er ein mein Lieblingsbrowser werden. Gefällt auf Anhieb gut. Abzuwarten bleibt natürlich noch der längere Praxiseinsatz, d.h. wie stabil läuft der Browser.

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