Sicherlich wird sich der eine oder andere fragen, ob sich die Anschaffung eines Tablet PCs überhaupt lohnt, was man damit anfangen kann, ob ein Tablet PC einen normalen PC ersetzen kann und welche Preisklasse, wenn überhaupt denn die Richtige ist.
Die Antwort darauf kann eigentlich recht knapp ausfallen: Man braucht keinen Tablet PC, genauso wenig wie man zwingend ein Smartphone braucht. Die Welt hat lange auch ohne die Geräte existiert, und das klappt auch heute noch.
Tablet PC ideal für die Nutzung auf der Couch
Aber: ein Tablet PC ist eine wunderbare Ergänzung, wenn man abends noch mal schnell etwas im Internet nachschlagen möchte, Mails abrufen möchte, schauen möchte, was im TV läuft und Ähnliches. Ein Tablet PC ist schneller betriebsbereit wie die meisten Windows Notebooks und liegt besser in der Hand, ist bequemer zu bedienen und er bietet nette Zusatzfunktionen wie die Nutzung als eBook Reader. Also eine Kann – Anschaffung mit einem doch recht erheblichen Mehrwert. Nun stellt sich die Frage, wie viel soll er denn kosten? Nach meiner Meinung reicht oft ein Tablet PC der 100 Euro Klasse, wie ein WiPad, Odys Xelio oder vergleichbare Modelle, insbesondere wenn der Tablet PC eben nur den Zusatznutzen „mal eben etwas auf der Couch nachschlagen“ erfüllen soll.
Die Tablet PCs dieser Preisklasse erfüllen mittlerweile ihren Zweck recht gut: meist ist das für Tablets besser angepasste Android 4 installiert, das Touchscreen funktioniert recht gut, kapazitives Display ist meist Standard und die Prozessorleistung reicht für flüssiges Arbeiten – zumindest bei den meisten Apps, bei der Darstellung von Internetseiten dagegen kommt es mitunter zu kleinen Hängern. Kein Problem, wenn es nur um den kleinen Zusatznutzen auf der Couch geht, aber wer viele Stunden einen solchen Tablet PC nutzt, beispielsweise zum Suchen und Zusammenstellen von Informationen, der sollte vielleicht zu einem besser ausgestatten Tablet greifen, wie beispielsweise einem Acer A200 oder vergleichbar. Mehr Speicher, Dual-Core Prozessoren, größeres Display machen das Surfen einfach flüssiger und entspannter.
Gelegenheitsnutzer mit geringen Anforderungen reicht ein 100 Euro Tablet PC
Vielnutzer sollten lieber etwas mehr investieren, etwa 200-300 Euro aufwärts
Geschäftliche Anwender und Tablet PCs
Wer einen Tablet PC auch geschäftlich nutzt wird dies meist in Form von Terminerfassung, Aufgabenverwaltung, Erfassen von Notizen, E-Mails abrufen, vielleicht Zeiterfassung machen. Hier würde ich schon zu einem 10“ Tablet PC raten mit ansprechender Ausstattung greifen, da es ansonsten recht mühsam wird.
Trotzdem enttäuschen nach meiner Meinung die meisten Apps, nur in sehr seltenen Fällen können diese „richtige“ Windows Anwendungen ersetzen, sofern es überhaupt entsprechende Apps gibt. Der Leistungsumfang und auch der Komfort können einfach nicht mithalten und demzufolge auch nur in bestimmten Fällen einen Zusatznutzen erfüllen, beispielsweise zur Termin- oder Aufgabenverwaltung, zum schnellen Erfassen von Gedanken, oder auch zur Informationsbeschaffung. Von daher kann ein Tablet PC ein sinnvolles Zusatzgerät zu einem normalen Desktop PC sein, aber sicher nicht mehr. Hier sollte man sich einfach eigene Einsatzmöglichkeiten gut überlegen, gehen diese nicht über das gelegentliche Suchen im Internet oder Mails abrufen hinaus, dann reicht selbst für Geschäftsanwender oft ein einfacher Tablet PC (außer Geld spielt keine Rolle).
Bessere Alternative: Ultra-Notebooks
Wer intensiv Texte erfassen möchte, oder Buchhaltung und Vergleichbares, der sollte vielleicht lieber zu einem Ultra-Notebook greifen, was ein guter Kompromiss (wenn auch nicht unbedingt preisgünstig) zu einem Tablet PC darstellt und dem Anwender einfach mehr Möglichkeiten bietet. Zudem hat man hier Zugriff auf über viele Jahre gereifte Programme aus der Windows Welt und der Datenaustausch ist wesentlich einfacher. Die Anzahl wirklich guter Geschäfts – Apps im Android Bereich ist doch eher überschaubar. Auch sollte man bedenken, dass der Zeitaufwand zur Durchführung bestimmter Aufgaben auf einem Tablet PC doch erheblich größer ist, das Verfassen einer E-Mail oder eines Textes kann selbst für geübte Anwender auf einer virtuellen Tastatur schon mal doppelt so lange dauern.
Wer auch mobil sein Tablet PC nutzen möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass entsprechende Optionen bereits im Tablet PC eingebaut sind, die Nutzung eines anzuhängenden Dongles für 3G ist für gelegentliche Nutzung ja noch ok, für dauerhafte Anwendung aber eher unkomfortabel. Zudem stellt sich immer die Frage, welcher Dongle dann an dem jeweiligen Tablet PC auch funktioniert.
Fazit Tablet PC:
Ein Tablet PC macht Spaß und mit den Tablets, die jetzt bereits für 100 Euro angeboten werden, und die auch meist Android 4 installiert haben, ist dieser Spaß auch für fast jeden finanziell kein Problem. Und diese Tablets sind auch meist ausreichend. Nur wer sehr intensiv damit arbeitet, das entsprechende Budget hat, oder seine entsprechende Nische für eine geschäftliche Nutzung gefunden hat, sollte eigentlich unbedingt zu einem besser ausgestatteten Gerät greifen.
Ausgenommen ist natürlich: wer es kann und wer seine Freude an Tablets hat, der fährt mit einem teureren Tablet natürlich immer besser, es müssen ja nicht 600 Euro und mehr sein, auch ab ca. 300 bekommt man schon recht gute Geräte.
Und so beeindruckend auch reine Pixelzahlen bei der Bildschirmauflösung sein mögen: man sollte nicht vergessen, ab einem gewissen Punkt nimmt das Auge dies ohnehin nicht mehr wahr.
Ein völliger Ersatz für einen Windows PC (oder Mac) sind Tablets nur dann, wenn man wirklich nichts anderes macht als YouTube, Facebook, Twitter, Internet Surfen, E-Mails. Dann kann ein 200-300 Euro Tablet PC einen Windows PC wahrscheinlich durchaus ersetzen, sonst nicht.
Aber einen gewissen Mehrwert – vor allem für Freizeitaktivitäten – und recht viel Spaß bieten Tablet PCs auf jeden Fall und dies erfreulicherweise mittlerweile bereits ab 100 Euro.
Ansonsten gilt vor dem großen Durchbruch, insbesondere im geschäftlichen Bereich, aber sicher, dass hier noch viel Bedarf an Verbesserungen existiert, sowohl bei den Geräten als auch (und vor allem) bei den Apps.