Der moderne Mensch muss so einiges mit sich herumtragen, Tablet, Smartphone, Notebook, diverse Ausweispapiere, vielleicht auch noch ein mobiles Navi und etwas, was schon immer dabei war: der gute, alte Schlüssel.Wie wäre es aber, wenn wir nicht stattdessen lieber das Smartphone als Schlüsselersatz verwenden, zumindest würde dann das Geklimper in der Hosentasche aufhören, oder?
Natürlich gibt es solche Apps schon, aber noch keinen Marktdurchbruch. Forscher des Fraunhofer – Institutes für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt entwickeln derzeit eine Technologie, welche das ganze noch sicherer und auch flexibler machen soll. Wer sich für das Thema interessiert, der kann sich auf CEBIT in Hannover vom 05. März bis zum 09. März über ShareKey informieren.
Digitale Schlüssel und Nutzungsrechte
ShareKey bietet vor allem zwei Funktionen: dem Erteilen von Digitalen Schlüsseln aus der Ferne und der Kopplung von Nutzungsrechten
Praktisch, um Dritten temporären Zugang zu Objekten zu gewähren, der Wohnung, dem Auto oder anderem. Der notwendige Schlüssel kann per E-Mail, SMS oder als QR-Code an das Smartphone gesendet werden. Auf dem Zielgerät muss natürlich eine entsprechende App vorhanden sein und der Nutzer auf einem entsprechenden Sicherheitsportal registriert sein.
Auf der CEBIT wird das ganze Prinzip unter anderem am Beispiel von Paketstationen gezeigt. Der Schließmechanismus funktioniert über den Übertragungsstandard Near Field Communication bei der ein kontaktloser Austausch von Daten über kurze Distanzen von wenigen Zentimetern ermöglicht wird, sprich das Handy muss sehr nah an das jeweils zu öffnende Objekt gehalten werden.
Sicherheit implementiert
Neben der Tatsache, dass man natürlich passende Schlösser benötigt, dürfte die größte Herausforderung die der Sicherheit sein. Hier kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, wie die BizzTrust Technologie, die sensitive Daten auf dem Smartphone von anderen Daten und Apps trennt. Die Kommunikation zwischen Handy und zentralen Server wird durch entsprechende Sicherheitsprotokolle geschützt und zum Öffnen von Türen werden Informationen benötigt, die in verschlüsselter Form auf dem jeweiligen Smartphone vorliegen.
Als Anwendungsgebiete werden neben Haustüren, Autotüren auch Schließfächer oder zum Beispiel CarSharing gennannt. Gerade im letzteren Bereich ist diese Technologie sicher sehr interessant, aber auch im privaten Bereich. Natürlich werden hier persönliche Sicherheitsbedenken stärker zum Tragen kommen, unabhängig davon, wie sicher diese Technologie wäre, denn es ist nur menschlich, dass man nicht unbedingt gerne etwas privates, wie den Zugang oder die Zugangstechnologie zum eigenen Haus oder Wohnung, in irgendeiner Weise mit Dritten teilen möchte, andererseits vielleicht aber auch nur eine Frage der Gewöhnung und so sicher ist der altmodische Schlüssel oder das altmodische Schloss nun auch wieder nicht.
© Bild: Fraunhofer SIT