Ab in die Cloud: Adobe Software nur noch als Abo

Adobe hat angekündigt seine Adobe Creative Suite zwar nicht gleich einzustellen und auch weiterhin Updates dafür anzubieten, in Zukunft aber keine klassische Software in der Box mehr verkaufen zu wollen. Vielmehr soll es die Adobe Software nur noch im Rahmen von Abo-Modellen geben. Primär bedeutet dies weniger eine Änderung der Software als vielmehr eine Änderung des Verkaufsmodells. Für die Adobe Software werden in Deutschland aktuell satte Euro 61,48 fällig, also gut 737 Euro, vorausgesetzt man schließt einen Vertrag über 12 Monate ab. Bei jederzeit möglicher Kündigung kostet der Spaß 92,94 im Monat.

Adobe Software: in Euro zahlt man mehr

Adobe Software ist ohnehin nicht billig und zudem üblicherweise in allen Ländern erheblich teurer als im Heimatland, ohne dass es für den enormen Preisunterschied nach meiner Meinung einen erkennbaren Grund gibt. Wer nur ein einzelnen Programm der Suite benötigt, etwa Photoshop, der kann auch dieses abonnieren, in diesem Falle fallen monatliche Kosten von 24,59 an, was etwa 295 Euro im Jahr sind. Photoshop firmiert dabei jetzt wie alle Programme der Suite unter dem Kürzel CC (Creative Cloud) statt wie bisher CS (Creative Suite).

Pluspunkt: hohe Anschaffungskosten entfallen

Ein Vorteil für potenzielle Käufer ergibt sich insofern, als dass man die recht teure Adobe Software auf diese Weise quasi leasen kann, hohe einmalige Anschaffungskosten entfallen auf diese Weise. Dies macht die Software für den einen oder anderen erschwinglich. Ob es günstiger ist oder nicht – gegenüber den bisherigen Paketpreisen – wird dabei sicher auch vom Einzelfall abhängig sein. Wer ohnehin nur alle x Jahre mal die Version aktualisiert hat, der wird sicher nun mehr bezahlen müssen, während all diejenigen, die bisher ohnehin laufend aktualisiert haben, wahrscheinlich keine Einbußen erleiden, vielleicht sogar je nach Paket sparen. Ein weiter Vorteil ist, dass man immer aktuelle Versionen zur Verfügung hat. Schwieriger wird es Privatanwender oder auch kleine Selbstständige die eine Photoshop Version zum Beispiel einmal kaufen würden, dann aber für viele Jahre nutzen. Diese fahren nunmehr eindeutig schlechter.

Nachteilig auch, dass bei Kündigung kein Zugriff auf die Desktop Applikationen der Creative Cloud mehr möglich ist, zumindest habe ich dies so verstanden.

In anderen Worten: die bisherigen Kaufversionen der Adobe Software konnte man beliebig lange nutzen, die Mietversionen nur solange man bezahlt.

Plus und Minus beim neuen Adobe Abo – Modell

+ Es fallen keine hohen Einmalkosten an, die Kosten werden zeitlich verteilt
+ Immer Zugriff auf aktuelle Versionen

– Keine Nutzung der Desktopversionen nach Kündigung mehr möglich, egal, wie viel man
bisher bezahlt hat
– Die Preise in Euro sind wesentlich höher als in US$
– Anwender ohne eine gute Internetverbindung oder mit eingeschränkten Datenvolumen wie – bei DSL via Funk o.ä. und bald vielleicht auch einigen Festnetz-DSL Tarifen werden sich
schwer tun mit den großen Datenmengen.
– Kunde wird sehr stark abhängig vom Anbieter

Mein Fazit zum Adobe Modell: Solange das Abo-Modell eine Alternative war, war es eine interessante Option. Als einziges Modell dagegen für manche sicherlich mit zu vielen Nachteilen behaftet, zudem nicht gerade billig.

Software als Abo auf dem Vormarsch und in Konflikt mit Datenvolumen Flatrates

Abo-Modelle sind allerdings allgemein auf dem Vormarsch, wie man auch am neuen Office 365 sieht, wobei hier die Preise aber doch moderater sind und zudem es alternativ auch die Möglichkeit gibt noch klassische DVD Versionen zu erwerben.

Dennoch ist absehbar, dass zukünftig mehr und mehr Software nur noch als Abo Software angeboten werden wird, was wiederum in krassen Gegensatz zu den geplanten Volumenbeschränkungen der Telekom steht. Hier driften zwei Dinge auseinander, die noch so manchen Kopfschmerzen bereiten werden. Zudem zeigt es, wie unzeitgemäß Datenvolumenbeschränkungen sind, denn wer will GBytes an Software mit 384 KBit/s herunterladen wollen.

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