Das Thema Halbleiterengpass sorgt im Moment für mitunter verspätete Auslieferungen und auch für steigende Preise und in Autofirmen sogar für Kurzarbeit. Denn die Knappheit an Chips hat auch auch konkrete Auswirkungen auf die Produktion, wie die Meldung vom 25.05.2021 „Audi schickt 10.000 Beschäftigte in Kurzarbeit“ zeigt, siehe Artikel „Alle Infos zur Halbleiterkrise in der Autoindustrie“.
Steigende Preise, spätere Verfügbarkeit durch den Hableiterengpass
Und sicher wird auch der eine oder andere meiner Leser es bemerkt haben: Auch beim Hauptthema meiner Seite „Notebooks“ gibt es besonders zwei Punkte, die auffallen, wenn man nach neuen Notebooks recherchiert:
- Die Preise für Notebooks haben zumindest gefühlt angezogen, mitunter auch indirekt, indem bei Angebotsaktionen die angebotenen Rabatte kleiner geworden sind.
- Bei manchen Produkten findet sich eine Verfügbarkeit bzw. Markteinführung erst zu einem späteren Zeitpunkt, was neben PCs und Notebooks auch bei Spielekonsolen, Kameras und Smartphones und vielen weiteren Produkten zu finden ist.
Der Chipmangel als Ursache
Ursache ist der Chipmangel, der aber keineswegs nur Notebooks & PCs betrifft. Elektronik steckt heute in sehr vielen Produkten und so hat dies natürlich auch Auswirkungen auf weitere Produkte aus den Bereichen Unterhaltungselektronik wie auch bei Haushaltsgeräten bis hin eben zum Automobilbereich.
Die Gründe für den Halbleiterengpass sind dabei vielfältig. Eine der wichtigsten Gründe liegt natürlich im aktuellen Hauptthema unserer Tage, der Pandemie, begründet. Lockdowns, Verzögerungen bei Lieferungen, Pandemie-bedingte Einschränkungen beim Warenverkehr sind hier zu nennen. Aber auch geopolitische Auseinandersetzungen wie auch Rohstoffmangel etwa bei Silizium spielen eine Rolle. Ebenso spielt der Anstieg bei der Nachfrage nach Notebooks, PCs, Unterhaltungselektronik, aber auch bei Haushaltswaren, eine Roll. All dies hat ebenso zu den Engpässen beigetragen, sodass eine ganze Reihe von Faktoren zusammenkommt. Das Angebot, ohnehin bei der Produktion betroffen durch die Pandemie, kann die steigende Nachfrage einfach nicht ausreichend bedienen. Ist die Nachfrage größer als das Angebot, steigen halt meist die Preise und Produkte sind mitunter auch nicht oder nur verspätet verfügbar.
Preisentwicklung von Notebook & Co in den letzten 12 Monaten
Zur Thema Preisentwicklung durch Halbleiterengpässe gibt es eine spannende Pressemitteilung von idealo.de. Das Preisvergleichsportal hat hierbei untersucht, wie und in welchen Umfang sich die derzeitigen Halbleiter-Engpässe sich tatsächlich in den Verbraucherpreisen widerspiegeln. Ein Preisvergleichsportal, welches sich jeden Tag mit Produktpreisen beschäftigt hat hierzu natürlich auch das passende Datenmaterial.
So berichtet das bekannte Preisvergleichsportal, dass in der Kategorie PC-Systeme seit Ende 2020 ein Preissprung von immerhin rund 26 Prozent beobachtet werden konnte. Im Jahresvergleich von April 2020 bis April 2021 betrachtet, konnte ein Anstieg von 29% festgestellt werden. Bei Spielekonsolen und Grafikkarten konnte im Jahresvergleich ein Preisanstieg von 37% festgestellt werden, bei Grafikkarten sogar von 136%. Aber auch bei Haushaltsgeräten konnte ein deutlicher Preisanstieg festgestellt werden, so wurden Kühlschränke im Schnitt 11% teurer, wobei der Preisanstieg hier vor allem in den letzten 6 Monaten stattfand.
Interessant auch der Preisverlauf bei Hardware wie Festplatten, Mainboards und Routern. Hier gab es zunächst einen deutlichen Preisanstieg während des ersten Lockdowns, gefolgt von einer Beruhigung und zuletzt stellte sich ein erneuter Preisanstieg ein.
Hier eine sehr schöne Infografik, welche den Preisanstieg verschiedener Elektronikprodukte visualisiert:
Wie sollte ich mich beim Kauf von Notebook & Co verhalten?
Grundsätzlich ist das Angebot bei Notebooks & Co in der Regel natürlich immer noch ausreichend. Außer man wartet auf ein spezielles Produkt wird man trotz der Halbleiterengpässe in der Regel fündig werden. Bei bestimmten Produkten oder Modellen kann es aber mal knapp werden.
Preisvergleich nutzen
Fündig werden ist das eine, der Preis der andere. Generell kann man einfach warten, sofern möglich. Dies ist aber nicht immer möglich, wenn dringend benötigte Hardware oder gar der Gefrierschrank ausfällt. Hier lohnt sich immer die Nutzung eines Preisvergleichsportals, denn mitunter bieten gerade kleine Anbieter hier dennoch gute Angebotspreise. Zudem hat nicht selten ein kleiner Anbieter etwas auf Lager, was der eine oder andere größere Anbieter wegen der größeren Bekanntheit nicht mehr auf Lager hat. Über Suchmaschinen findet man solche kleineren Anbieter oft nicht, aber über ein Portal findet sich häufig so manche Perle. Vergleichen und Recherchieren lohnt hier auf jeden Fall.
Es ist schwierig eine Prognose über die Zukunft abzugeben, da der weitere Verlauf der Pandemie nicht sicher ist. Trotz des aktuellen, durchaus begründeten, Optimismus gibt es einfach Unwägbarkeiten. Aber auch die weltweiten Lieferketten und Ihre Komplexität wie auch die europäische Abhängigkeit von der Produktion vor allem in Asien machen Prognosen schwer, selbst wenn man die Pandemie tatsächlich langfristig in den Griff bekommt.
Als Endverbraucher hat man einfach am Besten Geduld und wartet mit dem Kauf oder recherchiert zumindest gründlich die Preise. Und auch wenn das eigene Wunschmodell beim Notebook vielleicht im Moment noch nicht verfügbar ist, so gibt es bei dringendem Bedarf meist immer noch mehr als nur eine Alternative. Bei Produkten, die nicht warten können, muss man gegebenenfalls einfach das nächstbeste Modell wählen, welches verfügbar ist.