KI im Haushalt am Beispiel Waschmaschine

Redet man über KI, so konzentriert sich viel auf AI-Chatbots, die uns das Schreiben oder Zusammenfassen von Texten abnehmen sollen. Vielleicht auch über KI-Generierte Videos, Fotos, Grafiken, aber KI zieht auch in den Haushalt ein, sogar bei einem der wichtigsten Helfer im Haushalt: der Waschmaschine.

KI hat ja immer einen gewissen Charme, basiert auf Filmen wie Terminator, aber tatsächlich handelt es sich ja primär „nur“ um maschinelles Lernen, um Prozesse zu optimieren. Das eignet sich für „intelligente“ Staubsaug-Roboter genauso wie für Waschmaschinen. Die Hauptziele jeder modernen Waschmaschine, auch im Hinblick auf unsere Umwelt sind:

  • eine saubere Wäsche, gleichzeitig schonend, je nach Stoff
  • möglichst wenig Energieverbrauch
  • geringer Wasserverbrauch

Anwender freuen sich natürlich auch über eine möglichst lange Lebenszeit ohne teure Reparaturkosten, eine gute Handhabung und einen Schutz vor Wasserschäden. Prinzipiell bekommt man gute und wohl auch sparsame Waschmaschinen auch bereits unter 500 Euro,  eine Übersicht über von Stiftung Warentest getestete Waschmaschinen unter 500 Euro findet man hier, falls jemand gerade eine in diesem Preisbereich sucht.

waschmaschine

© Photo Sesaon – stock.adobe.com

Was zeichnet eine Waschmaschine mit KI aus?

Waschmaschinen mit KI wird man im Moment in diesem Preisbereich eher nicht finden. „Intelligente“ Waschmaschinen verwenden Sensoren, deren Aufgabe vor allem darin besteht, den Stoff und das Gewicht sowie den Verschmutzungsgrad der jeweiligen Waschmaschinen-Füllung zu erkennen. Intelligente Algorithmen bestimmen basierend darauf, welche Laufzeit notwendig ist, wie viel Waschpulver und welche Wassertemperatur optimal ist. Ebenso werden die optimalen Zeiten zum Einweichen, Spülen und Schleuder berechnet. Man muss dabei der Waschmaschine vertrauen, dass ein Stoff richtig erkannt wird und diese nicht eventuell zu hohe Temperaturen für einen Stoff auswählt, welcher diese Temperaturen eigentlich nicht verträgt. Ebenso wird man keine Waschmaschinen-Pods verwenden können, denn dies sind nun mal schwer dosierbar.

Komfortvorteile intelligenter Waschmaschinen

Waschmaschinen mit KI bieten daneben oft Komfortvorteile, indem sie passende Wasch-Routinen basierend auf den eigenen Waschgewohnheiten speichern oder unerfahrenen Nutzern das Problem der Wahl des richtigen Waschprogramms abnehmen und man kann sie meist auch in das eigene Smart-Home integrieren. Entsprechend kann man diese Waschmaschinen auch über das eigene Smartphone bedienen und meist arbeiten diese Waschmaschinen auch mit Geräten wie Amazon Alexa oder Google Assistent zusammen.

Auch wenn beworben wird, dass man seine Waschmaschine jetzt bequem vom Sofa aus steuern kann, wird man um das eigenhändige Befüllen aber dennoch nicht herumkommen, womit sich die Frage stellt, warum man nicht gleich die Waschmaschine vor Ort startet. Sinnvoll könnte eine Programmierung sein, wenn man die Waschmaschine vorbereitet und den Waschvorgang kurz vor dem Feierabend aus der Ferne startet, wobei prinzipiell hier aber auch ein simpler Timer reichen würde.

Eine intelligente Waschmaschine kann natürlich auch eine Push-Nachricht aufs Smartphone senden, sobald der Waschvorgang beendet ist.

Was spricht gegen intelligente Waschmaschinen mit KI-Funktionen?

Diese Komfortvorteile einer intelligenten Waschmaschine mit KI muss jeder hinsichtlich ihres tatsächlichen Nutzens für das eigene Leben und die eigenen Lebensgewohnheiten für sich bewerten. Entscheidender dürfte die zu erzielende mögliche Einsparung bei Energie, Wasserverbrauch und Waschpulver sein. Auf Herstellerseiten von AEG, LG, Samsung und anderen kann man sich hier informieren, was die Hersteller versprechen.

Solche intelligenten Features bieten die von Stiftung Warentest getesteten Waschmaschinen unter 500 Euro natürlich nicht, aber dafür bieten sie auch Vorteile:

  • Die Anschaffung ist deutlich günstiger, diese Einsparung ist abzuwägen mit der möglichen Einsparung bei „intelligenten“ Waschmaschinen beim Verbrauch, wobei man hier auch die Energiekosten für die Smart-Home – Einbindung berücksichtigen sollte.
  • Intelligente Waschmaschinen, die im eigenen WLAN eingebunden sind, könnten ein Sicherheitsrisiko darstellen.
  • Wie beim Auto: umso mehr Technik verbaut ist, umso mehr kann auch kaputtgehen, was wiederum eventuelle teure Reparaturkosten bedeuten kann.

Selten hat irgendetwas nur Vorteile und so ist das auch mit der „intelligenten“ Technik im Haushalt. Die Vorteile sind da, aber auch mögliche Nachteile, sodass dies jeder für sich abwägen muss.

Vielleicht doch eher die günstige solide Waschmaschine ohne zu viel Technik?

Auch vergleichsweise günstige Waschmaschinen waschen oftmals sehr gut und sehr sauber und bieten gute Umwelteigenschaften wie der Test bei Stiftung Warentest zeigt, sodass der mögliche Abstand vielleicht gar nicht so groß ist, aber man spart bei der Anschaffung und eventuell bei Reparaturkosten, denn wo weniger Technik drin ist, kann auch weniger Technik kaputtgegen.

Wir werden sicherlich in immer mehr Haushaltsgeräten und weiteren Geräten unseres täglichen Lebens KI-basierte Funktionen sehen. Manche mögen uns das Leben komfortabler machen, vielleicht helfen sie auch der Umwelt und sparen uns Geld, aber eingebunden im eigenen Netz werden sie auch Herausforderungen an die Sicherheit stellen und vielleicht sogar ganz neue Fragen über die Zeit aufwerfen.

Persönlich tendiere ich im Moment eher zu „Einfach ist besser“, denn man hat ja so seine Erfahrung mit zu viel Technik gemacht, aber andererseits gibt es natürlich auch eine gewisse Neugier, welche möglichen Vorteile uns KI auch im täglichen Leben tatsächlich bieten könnte. Im Moment würde ich aber eher bei der einfacheren und günstigeren Waschmaschine bleiben.

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