Vor ein paar Jahren hätte man sich sicher nicht vorstellen können, dass man einfach durch Sprache mit wenigen Worten ein Gemälde, eine Fotografie oder eine Illustration erschaffen können würde. Heute ist dies mit KI-basierten Bildgeneratoren Realität, wenn auch nicht zwingend immer in der Perfektion, die man sich vielleicht wünschen würde. Echte Stock-Fotos können Bilder/Fotos, welche KI-basiert sind, meist noch nicht ersetzen.
Diese Werkzeuge, die mittels künstlicher Intelligenz aus einfachen Textbeschreibungen beeindruckende visuelle Kunstwerke erzeugen können dennoch mitunter beeindruckend, auch wenn diese nicht selten Seltsamkeiten enthalten, was auch ein wenig damit zu tun hat, dass KI so ihre Probleme mit dem Zählen hat. Letzteres könnte aber sehr schnell der Vergangenheit angehören. Die Seltsamkeiten zeigen sich auch im Bild links, wobei es für sich betrachtet sehr ansprechend ist und natürlich hätte man es sich auch genau so gewünscht haben.
Wie aber funktionieren die KI-basierten Bildgeneratoren und welche Auswirkungen hat diese Technologie auf unser Leben?
Wie funktionieren Bildgeneratoren?
Im Kern sind Bildgeneratoren einfach sehr komplexe Algorithmen, die auf riesigen Datenmengen trainiert werden. Diese Daten bestehen aus Millionen von Bildern und ihren entsprechenden Textbeschreibungen. Wenn du dem Generator eine neue Beschreibung gibst, sucht er in dieser Datenbank nach passenden Mustern und erstellt daraus ein neues Bild.
Ein einfaches Beispiel: Beschreibst du „ein Hund, der einen Hut trägt, der auf dem Mond sitzt“, wird der Generator versuchen, die Merkmale eines Hundes, eines Hutes und des Mondes zu kombinieren und ein völlig neues Bild zu erstellen. Der Bildgenerator kombiniert also in der Regel vor allem vorhandenes Wissen/Datenmaterial, wobei ein gewisser Anteil aber auch neue “Denkprozesse“ sein können. Es ist also etwas zu einfach zu sagen, dass KI nur Recycling betreibt. Der Anteil der neuen eigenständigen Denkprozesse von KI-Systeme könnte dabei mit neuen Modellen wie OpenAI o3 drastisch steigen und sich dem Niveau einer allgemeinen künstlichen Intelligenz nähern, was manche auch beunruhigt.
Die Technologie hinter den KI-basierten Bildgeneratoren
Die Grundlage für KI-basierte Bildgeneratoren sind neuronale Netzwerke. Diese sind natürlich inspiriert vom menschlichen Gehirn. Diese Netzwerke sind so aufgebaut, dass diese komplexe Muster erkennen und lernen können. Ein wichtiger Typ solcher Netzwerke sind dabei generative Adversarial Networks (GANs). Bei einem solchen GAN arbeiten zwei Netzwerke zusammen: Zum einen der Generator, der neue Bilder erzeugt, und zum anderen ein sogenannter Diskriminator, der beurteilt, ob diese Bilder realistisch sind. Durch diesen Wettstreit lernen beide Netzwerke immer besser zu werden, was aber nicht bedeutet, dass diese uns gelieferten Bilder nun tatsächlich dem entsprechen, was ein Mensch als realistisch bewerten würde.
Anwendungsbereiche von KI-basierten Bildgeneratoren
Die Einsatzmöglichkeiten von Bildgeneratoren sind vielfältig und erstrecken sich über viele Bereiche:
Im Kreativ-Bereich geht es um die Erstellung einzigartiger Kunstwerke in verschiedenen Stilen, was man dem Bereich Kunst zuordnen kann. Für Grafikdesigner/Entwickler ist die Entwicklung von Produktdesigns, Logos und Benutzeroberflächen ein spannendes Anwendungsgebiet und um Bereich Mode könnte man an due Generierung von Modellen, Mustern und Texturen denken.
Aber auch im Bereich Wissenschaft und Forschung kommen Bildgeneratoren zum Einsatz, etwa bei der Erstellung von synthetischen medizinischen Bildern zur Forschung und Ausbildung oder zur Visualisierung komplexer Daten und Simulationen im Bereich Naturwissenschaften.
Natürlich ist auch der Bereich Unterhaltung ein perfekter Spielplatz für unsere KI-Systeme, etwas bei der Spieleentwicklung zur Erstellung von Konzeptzeichnungen, Charakteren und Umgebungen oder zur Generierung von Hintergründen und Spezialeffekten in Film und Fernsehen oder für dein YouTube-Video.
Die Zukunft der Bildgeneratoren
Die Entwicklung von Bildgeneratoren schreitet rasant voran wie wir alle bemerken, wenn wir diese Tools schon länger einsetzen oder zumindest aus Neugier antesten. Ich denke, man muss kein Genie sein, um zu erahnen, dass die Qualität der Bilder weiter verbessert wird in der Zukunft, sodass immer detailreichere und realistischere Bilder möglich sein werden.
Mit der Weiterentwicklung werden sicher sich sicher auch neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben.: Bildgeneratoren könnten dann auch verstärkt inn Bereichen wie Architektur, Stadtplanung und Bildung eingesetzt werden.
Natürlich wirft der stetige Fortschritt bei KI-basierten Bildgeneratoren auch erheblich ethische Fragen auf. Gerade die Manipulation von Bildern im Hinblick auf Deepfakes und die Verbreitung von Fehlinformationen ist hier ein ernstzunehmendes Thema. Wenn Real und KI-erzeugt nicht mehr zu unterscheiden sind, wird auch eine gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnungspflicht von KI-generierten Inhalten wohl kaum etwas ändern. Wenn Realität und KI-generiert nicht mehr unterschieden werden können, dann leben wir letztlich in einer Realität, von der man letztlich nicht mehr sicher wissen kann, ob es überhaupt die Realität ist.
KI-basierte Bildgeneratoren – Möglichkeiten und Gefahren
KI-basierte Bildgeneratoren stellen auf der einen Seite sicher eine faszinierende Entwicklung in der Welt der künstlichen Intelligenz dar und bieten uns kreative neue Möglichkeiten. Diese Generatoren verändern dabei die Art und Weise, wie wir Bilder erstellen und wahrnehmen. KI-basierte Bildgeneratoren sind dabei auch ein Weg wie Menschen mit viel Fantasie, aber weniger Geschick mit Pinsel oder Grafiksoftware, ihre Vorstellungen visuell ausdrücken können.
Es ist jedoch auch wichtig, sich der ethischen Herausforderungen bewusst zu sein und verantwortungsvoll mit dieser Technologie umzugehen. Und es ist zu bezweifeln, dass diese jeder so sehen wird.
Im nächsten Teil der Serie werfe ich einen Blick auf drei bekannte KI-basierte Bildgeneratoren: Midjourney vs. Stable Diffusion vs. DALL-E 2: Welcher Bildgenerator ist der richtige für dich? (2)
In Teil drei geht es um Tipps für die Erstellung guter Prompts für deinen Bildgenerator (3)
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Vorschau:
Teil drei der Serie befasst sich dann mit dem Thema „Tipps für die Erstellung guter Prompt“, Teil vier befasst sich mit spezifischen Techniken für Midjourney, Stable Diffusion und DALL-E 2 und in Teil fünf geht es um den Einsatz von Negativ-Prompts, um deine Bildgenerierung zu präzisieren. Der sechste Teil meiner kleinen Serie rund um KI-basierte Bildgeneratoren befasst sich mit dem Thema „Die Rolle von Seed-Werten: Wie man verschiedene Variationen desselben Bildes erzeugt“.