Gibt es auf dem Exoplaneten K2‑18b Leben ist keine Frage nach dem neuesten Notebook, Prozessor oder was auch immer, aber dafür eine Frage, die im Grunde viele spannender ist, denn diese berührt ja doch irgendwie unser Grundverständnis von dieser Welt.
Was weiß man über diesen mysteriösen Exoplaneten

Exoplanet K2-18 b – Illustration
CREDIT: NASA, CSA, ESA, J. Olmstead (STScI), N. Madhusudhan (Cambridge University)
LICENCE – CC BY 4.0 INT or ESA Standard Licence
K2‑18b ist ein 2015 entdeckter Exoplanet in der habitablen Zone eines Roten Zwergs 124 Lichtjahre entfernt, also nicht wirklich um die Ecke aus unserer bescheidenen Sicht. Der Exoplanet misst etwa 2,6 Erdradien, wiegt rund 8,9 Erdmassen und umkreist seinen Stern in 32,9 Tagen. In seiner Atmosphäre wurden erstmals 2019 Wasserdampf, später Methan und Kohlendioxid nachgewiesen. Aktuell liefert das James‑Webb‑Teleskop Hinweise auf Schwefelverbindungen (DMS, DMDS), die auf biologische Prozesse hindeuten könnten, da man bisher davon ausgehet, dass solche Stoffe nur durch biologische Prozesse entstehen können, also durch eine (Form) von Leben. Es besteht aber immer die Möglichkeit, dass es doch andere Wege gibt, die dies ermöglichen.
Allgemeine Eigenschaften unseres Exoplaneten K2‑18b
K2‑18b umkreist den Roten Zwerg K2‑18 in rund 124 Lichtjahren Entfernung zur Erde; entdeckt wurde der Planet im Jahr 2015 mit der Kepler‑Mission („K2“) in der habitablen Zone des Sterns. K2-18B wird als Sub‑Neptun oder Super‑Erde klassifiziert und besitzt einen mittleren Radius von etwa 2,6 Erdradien. Seine Masse beträgt nach aktuellen Messungen circa 8,9 Erdmassen, basierend auf Transit‑ und Radialgeschwindigkeitsdaten
Er umläuft seinen Stern in 32,9 Tagen auf einer Bahn mit einem mittleren Abstand von etwa 0,1429 AE.
Atmosphärische Untersuchungen
2019 gelang der erste Nachweis von Wasserdampf in der Atmosphäre von K2‑18b mithilfe von Infrarot‑Spektroskopie. 2023 zeigte eine JWST‑Studie das Vorhandensein von Methan und Kohlendioxid, was die Hypothese einer wasserbedeckten Welt unter einer leichten Wasserstoffhülle stützt. Im April 2025 (also jetzt in Bezug auf die Erstellung dieses Artikels) berichteten Forscher des JWST‑Teams vom Nachweis zweier Schwefelverbindungen – Dimethylsulfid (DMS) und Dimethyldisulfid (DMDS) –, die auf der Erde ausschließlich biologisch erzeugt werden
Diese Ergebnisse erhielten eine hohe Signifikanz, doch bleibt die Möglichkeit nicht‑biologischer Prozesse eine offene Alternative
K2‑18b – Habitabilität und „Hycean“‑Welt
K2‑18b liegt innerhalb der traditionellen „Goldilocks‑Zone“, in der Temperaturen flüssiges Wasser erlauben können. Aufgrund seiner dichten Wasserstoff‑Atmosphäre und dem Verdacht auf einen globalen Ozean wird K2‑18b als sogenannter „Hycean“ bezeichnet – eine potenziell bewohnbare Wasserwelt
Seine mittlere Oberflächentemperatur liegt schätzungsweise um 274 K, vergleichbar mit erdumgebenden Bedingungen
System und weitere Planeten
Das K2‑18‑System umfasst mindestens zwei Planeten; K2‑18c wurde später in einer engeren Umlaufbahn entdeckt
Bedeutung und Ausblick
Die Kombination aus Wasser‑, Methan‑ und Schwefelverbindungs‑Nachweisen macht K2‑18b zu einem interessanten Kandidaten in der Suche nach Leben jenseits unseres Sonnensystems. Zukünftige Beobachtungen mit dem JWST und kommenden Missionen wie ESA ARIEL sollen Klarheit über die atmosphärischen Prozesse liefern und mögliche Biomarker bestätigen.
Mein Fazit: Natürlich weiß man es immer noch nicht genau, aber gefühlt spricht verdammt viel dafür, dass es dort Leben in irgendeiner Form gibt. Es wäre ja ohnehin nach einer Meinung sehr seltsam, wenn es nicht irgendwo da draußen Leben geben würde. Ob es gut ist, dieses zu treffen, ist eine andere Frage, wobei ich mir nicht sicher, ob ich mir mehr Sorgen um uns oder um die anderen machen würde.
Quellenübersicht zu K2‑18b für alle Weiter-Forscher (Auswahl):
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K2‑18 – Wikipedia (deutsch) Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
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K2‑18b – Wikipedia (englisch) Wikipedia
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NASA JWST‑Studie (Methan, CO₂) NASA
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The Guardian (DMS/DMDS-Fund) The Guardian
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Cadena SER (Hycean‑Klassifikation) Cadena SER