Wenn man mal vom neuen Logo absieht, welches Windows 8 erhalten soll, dann sind vor allem zwei Punkte am auffälligsten, wenn man an Windows 8 denkt: zum einen die neue Metro-Oberfläche mit Touchscreen, zum anderen, dass es auch eine ARM-basierte Version geben soll, was auf den Tablet PC Einsatz abzielt. Bermerkenswert für den Endanwender ist auch der Einsatz der Ribbon – Oberfläche beispielsweise beim Windows Explorer, worüber die Meinungen der Anwender aber auseinandergehen. Über diese auffälligen Details hinaus gibt es aber viele verschiedene interessante neue Aspekte.
Aktuell verfügbar ist Windows 8 als Developer Preview, welche mindestens bis zum 11.März 2012 läuft, mit Download eines Updates aber bis zum 15. Januar 2013 verlängert werden kann. Am 29. Februar soll dann eine offizielle Beta Version von Windows 8 erscheinen. Der vermutete Erscheinungstermin für Windows 8 ist das 4. Quartal 2012. Die ARM Version von Windows 8, die für Tablet PC gedacht ist, soll übrigens zeitgleich mit Windows 8 (und auch Office 15) erscheinen, diese soll aber hardwaregebunden sein, also nicht einzeln erhältlich.
Was Windows 8 erreichen soll
Das Ziel der neuen Version von Windows 8 ist klar: in den letzten Jahren hat sich die Computer Welt verändert, waren lange Pcs oder auch Notebooks mit Windows Systemen eindeutig dominierend, so drängen nunmehr Tablet Pcs und Smartphones auf den Markt. Auch wenn diese sicherlich nicht vollständig einen PC ersetzen können, so knabbern diese dennoch am Markt der klassischen Pcs und damit auch indirekt an der Windows Basis. Diese neuen mobilen Systeme basieren aber meist auf iOS oder auf Android, Microsoft selbst tat sich bisher schwer, was auch daran liegt, dass die aktuellen Desktop Windows Systeme nicht sonderlich gut für den Tablet PC Einsatz geeignet sind. Windows 8 soll nun verlorenes Terrain zurückerobern. Im Zentrum der Entwicklungen steht dabei die zunehmende mobile Nutzung diverser Endgeräte und auch deren Vernetzung, auch untereinander, besser abzudecken.
Metro: die neue Oberfläche
Auffällig für den Endnutzer ist dabei natürlich die neue Metrooberfläche mit ihren kachelartigen Bedienelementen, die per Touchscreen durch Berühren und Gesten bedient werden können. Dies kommt natürlich vor allem dem Betrieb auf Tablet Pcs entgegen, während es auf normalen Pcs eher nur bedingt von Vorteil ist.
Hierzu bietet Microsoft oder Drittentwickler spezielle Metro-Apps an, die vorwiegend auf HTML 5 Basis entwickelt werden. Diese Apps können über einen Microsoft App Store bezogen werden und können kostenlos oder auch kostenpflichtig sein.
Eine spannende Frage wird sein, was aus dem Windows Startmenü werden wird. In der Developer Version war dieses bereits verschwunden, lies sich aber über einen Eingriff in die Registry wieder aktivieren. Ob dies noch in der Beta bzw. der finalen Version möglich sein wird, wird sich zeigen, vermutlich aber nicht. Persönlich finde ich diese Lösung für die Desktop Nutzung eher unpraktisch, aber vielleicht auch nur eine Sache der Gewöhnung. Ebenso soll es – immer angeblich, weil noch vieles in Bewegung ist – nicht möglich sein, den Hintergrund, also den Desktop, anzupassen – vielmehr soll man nur aus einer Reihe vordefinierter Hintergründe wählen können.
Klassische Desktop Programme laufen weiter
Anwender, aber auch Entwickler von herkömmlichen Desktop-Programmen, müssen sich allerdings keine Sorgen machen, denn auch diese laufen natürlich auch weiterhin, egal ob mit .NET, Delphi oder irgendeinem anderen System entwickelt, was ich auch selber bereits erfolgreich getestet habe. Möglicherweise laufen diese sogar flüssiger, da Windows 8 ressourcenschonender arbeiten soll, wie seine Vorgängerversionen, so wird es zumindest versprochen. Ein weiterer Vorteil soll Windows 8 insofern bieten, als dass es nicht mehr notwendig sein soll, Treiber für Endgeräte zu installieren, diese sollen sich viel mehr bei Windows anmelden sollen. Über ein erweitertes Plug&Play soll die neue Windows RT (Windows Runtime) vielmehr die Eigenschaften der jeweiligen Geräte aus der Firmware auszulesen.
Während es zwischen Windows Phone 7 und Windows 7 noch große Unterschiede gibt und auch Anwendungen nicht so leicht portierbar sind, soll sich dies mit Windows 8 und Windows Phone 8 ändern, so sollen beide nicht nur die neue Metro-Oberfläche verwenden, sondern auch auf den gleichen Kernel, was die Portierbarkeit von Anwendungen erleichtert.
Windows 8: Cloud und Vernetzung
Windows 8 soll auch einen weiteren Trend der letzten Jahre abdecken, die Anbindung an die Cloud. Da das neue Windows System ja nicht nur auf klassischen Pcs laufen soll, sondern auch auch vielen mobilen Geräten, ermöglicht diese Cloud-Anbietung dann natürlich den erleichterten Datenaustausch bzw. den Zugriff auf Daten von überall.
Wird Windows 8 ein Erfolg ?
Bleibt die Frage, ob Windows 8 eher an den Erfolg von Windows 7 anknüpfen wird, oder eher dem negativen Erfolg von Windows Vista folgt. Zumal man sich auch wachsender Konkurrenz ausgesetzt sieht, zum einen durch ein geplante Update von OS X mit Namen „Mountain Lion“, welches Elemente von iOS enthalten soll, wie der nächsten Android Version 5.0, welches auch auf den Einsatz auf den neuen Ultra – Notebooks abzielt, soll es doch Elemente von ChromeOS enthalten.
Sicher wird Windows 8 sowohl für Nutzer, Hersteller, aber auch Entwickler große Veränderungen mit sich bringen, die sowohl neue Möglichkeiten eröffnen, aber auch neue Herausforderungen. Spannend wird es auf jeden Fall, inwieweit das Ganze erfolgreich wird, oder auch nicht.
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