Hilfe: mein Notebook hat Windows 8.1

Wer sich auf die Suche nach einem neuen Notebook (oder PC) begibt, liest meist auch Rezensionen und diverse Testberichte (was alleine mal einen eigenen Artikel wert ist). Sehr oft liest man hier Kommentare zu Windows 8 bzw. 8.1. – mitunter führen diese sogar zur Abwertung einer Hardware, obwohl das eine nur bedingt etwas mit dem anderen zu tun hat. Sehr oft aber abwertende Kommentare oder auch Kommentare, dass man hier ganz schnell Windows 7 aufgespielt hat. Vielleicht sollte man aber nicht ganz so schnell damit sein, denn einiges spricht auch für Windows 8.1.

Windows 8 – die bekannten Nachteile

Ich räume ein, dass ich Windows 8 auch nichts abgewinnen konnte. Die zunächst Metro genannte Oberfläche ist für normales Arbeiten am PC oder Notebook m.E. ungeeignet und unkomfortabel. Daran hat sich bei mir auch nichts geändert, es gibt zwar hier und da einige interessante Aspekte, aber man braucht m.E. einen richtigen Desktop. Auch den Windows 8 Apps kann ich nicht wirklich viel abgewinnen, ebenso brauche ich sich live aktualisierende Kacheln. Ich weiß auch so, wo man einen Wetterbericht oder Nachrichten findet. Natürlich ist dies auch ein Stück Geschmackssache und abhängig davon, wie man arbeitet. Ich habe nun mal kein Windows 8 Tablet, sondern Android Tablets und von daher ist die Idee von Microsoft dahinter zwar verständlich, aber für mich uninteressant. Ich will einen vernünftigen Arbeits – Notebook, den Rest inklusive Datenaustausch bekomme ich schon alleine hin.

Windows 8.1 – fast wie Windows 7 ist schnell eingerichtet

Trotzdem sollte man m.E. nicht so schnell urteilen, bevor man Windows 8.1 von der Platte fegt und durch eine ältere Windows Version ersetzt, denn Windows 8.1 hat auch erhebliche Vorteile und bringt Verbesserungen mit sich, auch gegenüber der ersten Windows 8 Fassung.

Mit ein wenig Arbeit, einstellen und herumschauen, kann man sich recht schnell eine Umgebung schaffen, welche Windows 7 nicht so sehr nachsteht:

  • Mit Windows 8.1 kann man auch direkt wieder in den Desktop booten, man muss es nur einstellen
  • Windows 8 Apps, die stören, kann man deaktivieren oder deinstallieren
  • Die meisten Neuerungen, wie etwa Windows Charms, lassen sich abschalten

Ganz schnell bootet man also wieder in einen normalen Desktop, man hat seine Taskleiste unten und alles, was einem wirklich noch fehlt, ist ein Startmenü. Hier gibt es aber Software wie z.B. die Classic Shell, die nicht nur kostenlos ist, sondern auch schnell und unproblematisch einem das gewohnte Startmenü zurückgibt.

Vorteile von Windows 8.1

Ginge es nur darum, wieder gewohnte Arbeitsumgebungen herzustellen, könnte man aber tatsächlich zu Windows 7 zurückkehren. Dieser Teil dient aber nur dazu, eine vernünftige Arbeitsoberfläche zurückzugewinnen, ohne auf die Vorteile von Windows 8.1 zu verzichten, denn hier hat es einiges zu bieten.

  • Windows 8.1 bootet schneller als seine Vorgänge und läuft auch sonst flüssiger.
  • Viele Programme haben sehr gute Verbesserungen erhalten, wie etwa der Taskmanager, welcher sehr explizite Informationen liefert und zudem auch den Autostart sehr gut konfigurieren lässt.
  • Viele Dialoge und Aktionsfenster sind sehr nett gemacht und bieten auch neue Zusatzfunktionen.

Windows 8.1 erblich sicherer als frühere Windows Versionen

Eine der wichtigsten Aspekte ist aber hier die Sicherheit, welche mit Windows 8 bzw. noch weiter mit 8.1 erheblich verbessert wurde.

  • Deutlich besserer Schutz gegen Rootkits, vorausgesetzt, dass ihre Hardware bereits mit UEFI (Unified Extensible Firmware Interface – praktisch Nachfolger des klassischen bios) ausgestattet ist, was bei einem neuen Notebook/PC normalerweise der Fall ist. Trusted Boot, Measured Boot sind hier Stichwörter, die man bei Interesse nachschlagen kann.
  • Windows Defender ist in Windows 8 mehr als sein klassischer Vorgänger älterer Versionen und bietet einen vollwertigen Antimalware Schutz. Windows Defender in Windows 8 deaktiviert seinen Echtzeitschutz automatisch, wenn ein anderer Windows Schutz eingesetzt wird, wie F-Secure oder anderes.
  • Windows SmartScreen, eine Technik, die Programme quasi auf ihren Ruf hin überprüft und vor möglichen Gefahrenprogrammen warnt. Ähnliches kommt auch in Internet Explorer 11 zum Einsatz.

Neben diesen (und noch weiteren) Verbesserungen bei der Sicherheit, bekommt man mit dem Windows Explorer 11 (der in Windows 8.1 noch etwas mehr bietet als die Windows 7 Version) einen endlich mal wieder guten Internet Explorer. Nicht nur sehr schnell, sondern auch mit Flash integriert, vielen Neuerungen und vor allem vielen Sicherheitsmerkmalen.

Support neuer Drahtlos Übertragungsstandards

Wem diese Argumente noch nicht reichen. Windows 8.1 unterstützt

  • NFC
  • Wi-Fi Direct Printing
  • Native Miracast Wireless Display

und einiges mehr an Neuerungen, was sich günstig und vorteilhaft im Alltag und bei der Zusammenarbeit mit Hardware auswirken kann.

Alleine die Verbesserungen bei der Sicherheit machen es wert, den eigenen Standpunkt zu überdenken, aber auch die vielen Verbesserungen sind erwägenswert. Nachdem es nun grundsätzlich vernünftig möglich ist, zu 80-90% wieder einen Arbeitsdesktop sich einzurichten, gibt es keinen Grund angesichts der Vorteile (auch verbesserte Geschwindigkeit) Windows 8.1 von der Platte zu fegen. Vielmehr lohnt es sich etwa s Zeit sich zu nehmen, Windows 8.1 so zu konfigurieren, dass es vernünftig nutzbar ist und man gleichzeitig von den vielen Vorteilen profitiert. Und das lohnt sich mittlerweile, sodass selbst ich als Windows 8 Verweigerer meine Meinung mittlerweile geändert habe.

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